Glasuren und Engoben

Informationen zum Material

 

Die Oberflächengestaltung ist das i-Tüpfelchen der Töpferei, denn sie gibt der fertigen Keramik ihren endgültigen Charakter.

Schon bei der Anfertigung eines Werkes sollte  die Oberfläche für eine Glasur oder Engobe vorbereitet werden. Bei meinen Keramiken verwende ich Steinzeugglasuren und Engoben, die für den Brennbereich ab 1230 °C geeignet sind.

Da viele Farben bei diesen hohen Temperaturen nicht stabil sind und die Auswahl im Fachhandel begrenzt ist, habe ich nach ausgiebigem Studium von Fachliteratur und Hunderten von Brennproben eine große Palette an streichfähigen Glasuren und Engoben selber entwickelt. Selbstverständlich bleifrei.

Glasuren

Eine Glasur ist ein glasartiger Überzug und wie der Name schon zeigt, mit dem Glas verwandt. Bei der hohen Temperatur schmilzt die Glasur, dringt tief in die Oberfläche des Tons ein und verbindet sich damit. Für die Glasuren werden verschiedene Gesteinsmehle mit Flussmitteln und färbenden Oxiden oder Carbonaten gemischt. Je nach Rezeptur wird sie mehr oder weniger laufen, glänzt oder ist matt, oder es gibt Effekte wie Wolken oder Kristalle.

Einfache, glänzende Glasuren

Eine Auswahl glänzender Glasuren

Ein einfaches Grundrezept kann mittels Oxiden, Carbonaten und Farbkörpern viele verschiedene Farben ergeben.

Effektglasuren

Effekte wie z.B. Pünktchen in der Glasur oder Wolkenbildung erfordert ein anderes Grundrezept, und es ist ein wenig schwieriger, die richtige Rezeptur für das gewünschte Ergebnis herauszubekommen.

Kristallglasuren

Porzellanteller gedreht, Kristallglasur

Kristalle in Glasuren haben einen ganz besonderen Reiz. Wohl auch deshalb, weil die Effekte unvorhersehbar sind. Kristalle bilden sich beim Abkühlen der flüssigen Glasurschmelze, wenn sich um einzelne Kristallisationspunkte weitere Moleküle anlagern. Da das zufällig ist, weiß man nie, wo die Kristalle auftreten, wie groß und wie viele es werden. Die richtige Temperaturführung des Ofens ist dabei ausschlaggebend. Es sind viele Tests über mehrere Tage nötig, bis die Brennkurve so angepasst ist, dass sie das gewünschte Ergebnis bringt.

Engoben

Engoben sind eingefärbte Tonmehle, die schon vor dem ersten Brand aufgetragen werden können. Dazu lässt man das Werk am besten „lederhart“ werden, damit es beim Einpinseln nicht zu weich wird. Nach dem Brand kann die Oberfläche noch mit einer Transparentglasur überzogen werden, wodurch die Farben intensiver werden. Mit Engoben lassen sich sehr exakte Linien und Abgrenzungen darstellen, denn sie laufen nicht beim Brand.

Auch Gartenkeramik kann man nur mit Engoben behandeln, denn die Frostfestigkeit und Dichtheit liegen nicht an einer Glasur oder Engobe, sondern nur an der Brenntemperatur.